Der Haken an der kostenlosen Apple iCloud

Am 06.06.2011 stellte Steve Jobs auf der Worldwide Developers Conference, kurz WWDC, einen neuen Service Namens „iCloud“ vor. Dieser ermöglicht es Bilder, Musik, Kalenderdaten, Dokumente, Kontakte, Mails und vieles mehr zwischen mehreren Apple Geräten zu synchronisieren. Jedoch sollte man den neuen Service mit Vorsicht genießen! Jeder webbasierende Synchronisationsdienst hat seine Schattenseiten und ich beschreibe sie am Beispiel der iCloud;-)
Weitere Informationen zur iCloud finden Sie momentan nur auf der englischsprachigen Seite von Apple.

 

1. Problem: Datenvolumen

Aktuell haben alle deutschen Mobilfunkanbieter irgendwelche „Datenpakete“, Optionen oder „Datentarife“ im Angebot. Darin wird versprochen, dass man eine Surfflat oder eine andere „Flatrate“ besitzt und man mit dieser unbegrenzt mit seinem Smartphone im Internet surfen kann. In Wahrheit aber sind diese Flats auf 200 – 300 MB (Bei o2, Vodafone und co ) bzw. auf 1 – 5 GB begrenzt. Dies wäre nicht weiter schlimm, wenn es nicht die Option „3G“ gäbe. Mit dieser Option wird permanent die Synchronisation über das Internet durchgeführt und verbraucht so unbemerkt das gebuchte Volumen! Bei einer durchschnittlichen Fotogröße von 700 KB und einer Albumgröße von ca. 200 MB kann das Volumen in wenigen Tagen aufgebraucht sein.
Option

 

2. Problem: Ausland

Wie schon im Problem 1 beschrieben, besteht ein weiteres Problem mit der mobilen Internetnutzung. So können dem Benutzer im Ausland sogenannte Roaming Gebühren entstehen. Der Begriff Roaming (engl. herumwandern, streunen, herumstreifen) oder Durchleitung stammt ursprünglich aus dem Bereich des GSM-Funknetzes und bezeichnet das Nutzen anderer Mobilfunkanbieter im Ausland oder das Weiterleiten der Gespräche. Ab 1. Juli 2010 gilt EU-weit das Gesetz die Kosten für die Nutzung von mobilem Internet im EU-Ausland auf maximal 800 Euro pro GB (zzgl. Mehrwertsteuer) zu beschränken. Da lokaler Datenzugriff bereits für 1 Euro pro GB erhältlich ist, gibt es neben Warnungen an Bürger auch im Gesetz die Anforderung, dass ein Benutzer benachrichtigt werden muss, sollte er zu 80 % an die Kostenobergrenze von 50 Euro pro Monat herankommen. Dieser Service ist aber nicht bei allen Mobilfunkanbietern verfügbar.

 

3. Problem: Plattformunabhängigkeit

Neben Musik und anderen Dateien kann man auch Kontakte, Mails und Kalenderdaten synchronisieren lassen. Was Google schon seit Jahren anbietet, versucht nun Apple zu kopieren, aber mit folgenschweren Auswirkungen. Nutzen man diese Services ist man vollständig von der iOS-Plattform abhängig. Laut Beschreibung wird bei der Anmeldung eine neue E-Mail-Adresse (blabla@me.com) eingerichtet und nur diese synchronisiert. Sollte man das bisherige IMAP-Protokoll kennen und nutzen, ist ein Wechsel unnötig!
E-Mailfunktion der iCloud
Ähnlich verhält es sich wahrscheinlich mit der Kalender- und der Kontaktfunktion, jedoch gibt es dazu noch keine weiteren Informationen. Aber die Geschichte hat uns gelehrt, dass Apple noch nie Freund guter Schnittstellen war;-)

 

4. Problem: Sicherheit

Außer der Abhängigkeit besteht ein weiteres Problem mit der Sicherheit der Dienste. So müssen die Übertragung, die Speicherung und die Verteilung klar definiert und wenn möglich, verschlüsselt werden. Meiner Meinung nach besitzt man auch keinen Überblick, welche Geräte auf die iCloud zugreifen dürfen und welche nicht. Des Weiteren muss geklärt werden, wie Geräte bei einem Diebstahl schnellstmöglich entkoppelt und gelöscht werden. Sonst wäre eine Weiternutzung der Dienste mit Updates und co denkbar.

 

Berichte

iCloud löst Apples MobileMe ab
Automatische Downloads: Nutzungsbedingungen und Beschränkungen

 

Quellen

Apple Webseite und Harald Wanetschka / pixelio.de




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